In der Fitnessszene gibt es Stimmen die behaupten, dass es das Phänomen Body-Burnout nicht gibt und es nur in die Kategorie „Mimimi“ gehört. „Mehr ist mehr“- ist oft die Herangehensweise bei Sportler:innen. Dabei haben sie keinen fachspezifischen Coach an ihrer Seite. Und Nein! Ein:e lizenzierte:r B-Fitnesstrainer:in auf der Fläche deines Gyms gehört nicht zu den „fachspezifischen Coach“.
Denn ich ahne schon folgendes:
Ich werde wieder Kommentare erhalten, wo steht : „Aber mein Trainer bei XY-Gym hat gesagt…“,.
Meiner Meinung nach, sollte der/die Trainer:in in dem Fachbereich speziell geschult sein und nicht nur eine Standartlizenz haben. Das wäre so, als ob man einem Ernährungsberater widersprechen möchte, weil der Mitarbeiter bei Mc Donald gesagt hat, dass Salat gesund ist und man aufgrund dessen seinen eigenen Ernährungsplan schreiben könnte. Die Aussage stimmt zwar, das richtige Handwerk fehlt und dass bekommt man nur beim Profi! Aber nun weiter im Text:
Als Leistungssportlerin, als Coach und Sportwissenschaftlerin kann ich aus eigener Erfahrung, Beobachtungen und Lektüren nur bestätigen, dass es dieses Phänomen gibt. Jetzt ist nur noch zu erörtern, was Übertraining ist, wie es entsteht, welche Symptome auf solch ein Phänomen hinweisen und wie man dem vorbeugen kann.
WAS IST EIGENTLICH BODY-BURNOUT?
Body-Burnout nennt man auch “Übertraining”. Rein der Definition nach P. Haber und J. Tomasits zufolge, ist das Übertraining „eine Anpassungsstörung der organischen und vegetativen Regulation und entsteht durch ein Missverhältnis der Summe aller Belastungen und der aktuellen Erholungsfähigkeit.“ ( 2016, S.160)
Dein Körper verfügt über eine gewisse Leistungsfähigkeit. Das ist nichts anderes, als eine Art Widerstandsfähigkeit gegenüber Ermüdungen. Stell dir vor, deine antrainierte Leistungsfähigkeit ist der Schutzwall deiner Burg, die dein Zentrum vor Eindringlingen schützt. Die Eindringlinge sind aktive Prozesse, die dich ermüden lassen. Sie wirken auf deinen Schutzwall (die Leistungsfähigkeit) ein. Jede mögliche Tätigkeit, z.B. dein aktiver Beruf, das Mama-/ Papa-sein, dein Training, deine allgemeine psychische sowie physische Belastungen im Alltag hemmen deinen Schutzwall, bis er bricht und du nur noch auf deine Leistungsreserven zurückgreifen kannst. Die Leistungsreserven sind limitiert, jedoch in der überreizenden Phase noch abrufbar. Nicht nur dein Training, z.B. auch Gewichtsreduktion nagen an deiner Leistungsfähigkeit. Bei Krankheit ist dein Schutzwall instabil und nicht in seinem vollen Potential. Du bist noch schneller an deinen Grenzen. Die Reserven sollten so weit es gehend geschützt werden, da Organe sonst in Mitleidenschaft gerissen werden.
Wenn du dauerhaft auf deine Leistungsreserven zurückgreifen musst, kann das zu irreparablen Schädigungen führen. Durchgehend ohne Schutzwall zu kämpfen ist schädlich, logisch oder?
WIE MACHT SICH DAS IN DER REALEN WELT ALS SPORTLER:IN BEMERKBAR?
Durchgehende Müdigkeit belastet den Geist. Die Leistungen im Training sind fast nie zufriedenstellend. Zudem kann sogar ein konkreten Leistungsabfall protokollieren werden.
Schmerzen, durch Muskelverhärtungen oder Muskel(an)risse können die Folgen sein. Dies hat eine hohe demotivierende Wirkung, die nicht selten mit übertriebener Selbstdisziplin übergangen wird. Weiter Symptome des Body-Burnout, wie Reizbarkeit können auch in Erscheinung treten.
WIE KANN ICH EINEM BODY-BURNOUT IM VORNHEREIN VERMEIDEN?
Es ist wichtig, ein gründlichen und micro-/makrozyklischen Trainingsaufbau zu haben. Dafür benötigt man einen Coach, die/der fachlich (!) ausgebildet sind. Gerade die hypertrophischen Freizeitpumper:innen, Möchtegern-Marathonläufer:innen, angehende;n Profiboxer:inne, die auf Youtube mal paar Videos angeschaut haben, laufen schnell Gefahr, in eine Übertraining zu kommen.
Der übermotivierte und engmaschige Trainingsplan kann schnell den Körper verheizen. Zudem sollte jeder/m Sportler:in klar sein, dass in der Erholungsphase die Superkompensation stattfindet. Dieser Mechanismus verbessert die motorischen Fertigkeiten der Muskulatur, für die darauffolgende Belastung. Dies geschieht NICHT IM TRAINING.
Daher ist es nur ratsam, genau so viel Wert bei der Planung der Erholungsphasen zu legen. Die Anordnung der Trainingszeiten, Dauer, Intensität und Umfang, müssen die gleichen Rahmenbedingungen für Regeneration beinhalten.
Witterung, Jahreszeit und Uhrzeit spielen hierbei auch eine Rolle. Äußerliche Einflüsse, die die Leistungsfähigkeit herabsetzten könnten, sowie der eigene Zyklus sollten berücksichtigt werden. Eine deutliche und klare Trainingsprotokollierung, darf nicht fehlen. Wer jetzt aufschreit und Kilometerstände, Kilogramm und Wiederholungszahlen zeigen möchte, muss sich direkt wieder an die ˋHausaufgabenˋmachen. Es geht um Gemütszustände, Schmerzen, Verträglichkeit, Mindset. Die Zahlen sind nur einen Teil der Protokollierung.
Wer mit all diesen Faktoren gänzlich überfordert ist, sollte zum Einstieg einen Coach privat engagieren, um hier einen professionellen Trainingspartner mit rat und tat zur Seite zu haben.
WIE KANN ICH HERAUSFINDEN, OB ICH AM BODY-BURNOUT LEIDE?
Ganz einfach: Einerseits kannst du subjektiv feststellen ob du das Gefühl hast, an einem Body Burnout zu leiden. Die Symptome findest du oben im Text.
Andererseits kann man das objektiv beim Arzt untersuchen lassen: Ein Indikator hierfür ist das Enzym Kreatinkinase (CK). Das Enzym wird bei Muskelzellschädigungen verstärkt im Blut zu finden sein.
Beim Arzt kann man bei einer routinierten Blutabnahme diesen Wert mit abchecken lassen. Sollte der Wert um ein Faktor zwischen 10-1000 (ja, soweit reicht die Spannweite) sollte je nach höhe des Wertes das Training mit einer längeren aktiven Pause reguliert werden oder temporär vermieden werden, da das sogar zum Nierenversagen führen kann.
Es kann bei jeder Art des Trainings dazu kommen, sowie auch bei der Gewichtsreduktion, durch Krankheit oder durch einer ausbalancierte Mischung aus allem. Wichtig ist, bei dauernder Müdigkeit und muskulären Schmerzen, dem Gefühl auf den Grund zu gehen und eine stabile Belastungsgrenze wieder herzustellen.
Bei uns findest du für jede Art des Trainings einen fachlich ausgebildeten Trainer: in. Fragen kostet bei uns nichts, falls du zur einen oder anderen Sache bezüglich deinem Training fragen hast. Eine eine Mail an uns und wir sorgen dafür, dass dein Body aufburnt ;P
Coach Yazz
Kommentare