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HARMONISCHE ERNÄHRUNG - 3 TIBETISCHE REGELN

Aktualisiert: 7. Mai 2023

„Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich, der sollte es mal mit Routine versuchen: die ist tödlich.“

(P. Coelho)


Da hat er gar nicht so unrecht, vor allem wenn es um unsere Ernährung geht. Unsere Nahrung versorgt unseren Körper mit Energie. Jeder Körper ist individuell bei der Verstoffwechselung von Nahrung, ob weiblich, männlich, jung oder alt. Gleichzeitig verändert sich jeder Körper im Laufe der Zeit und muss sich an neue Gegebenheiten ausrichten. Er reagiert auf die unterschiedlichen Jahreszeiten und bereitet sich vorweg auf die jeweilige Saison vor.

Auch unsere Nahrungsmittel sind abhängig von den Jahreszeiten und sollten, wenn auch die Supermärkte uns etwas anderes suggerieren, berücksichtigt werden.

Schon hier wirkt das Thema ´Ernährung´ sehr vielschichtig und intransparent. Am Liebsten hätte man wohl einen Ernährungsplan, der einem Tag täglich das Gleiche aufzeigt und man durch die Routine den Stress umgeht. Das wird unseren Körper jedoch krankmachen, ihm zum Stagnieren bringen und sich auf unseren Geist negativ auswirken.


Wie findet man Ausgewogenheit und Balance?


Dich sollte die Neugierde packen, wenn es um Ernährung geht. Man geht auf kulinarische Reisen und weckt die Lust auf Neues, nutzt den Mehrwert der Vielfalt im Körper und im Geiste. Die neue Lebensenergie führt zu mehr Lebensfreude und Harmonie von Innen. Der Körper ist zufrieden und somit auch der Geist.

So kompliziert ist es nicht.

Wir müssen nur wieder lernen unserem Körper eine Stimme zu geben. Wir starten unsere Reise da, wo die Menschen noch an die ursprünglichen Gegebenheiten gewohnt sind, in Tibet.

Viel spaß!


Was hat mein innere Haltung und Lifestyle mit meiner Ernährung zu tun?


Zum Beginn sollten man ein Sache verstehen: der Körper und auch der Geist haben Hunger und Durst.

Alles braucht eine gewisse Zuwendung durch Energie. Wir selektieren ganz eigenständig mit unserem (Unter-)Bewusstsein, was wir in uns aufnehmen und was nicht.

Wer kennt nicht die Heißhungerattacken, die einen ferngesteuert zum Kühlschrank führen. Wir suchen dann nicht den Spinat im Kühlschrank, sondern die Schokolade. Und wer kennt nicht den Griff zum Alkohol, weil es eine gewisse Wirkung auf uns haben soll und das ist nicht den Durst zu löschen, sondern eher dem Druck zu entkommen, wenigstens für einen kurzen Moment.

Dein Bewusstsein, deine eigene Psyche ist an deiner Ernährung beteiligt und ein Spiegelbild deiner inneren Welt.

Auch dein soziales, schulisches und berufliches Umfeld gestaltet deine Art der Ernährung mit. Wie bewegst Du dich bei der Arbeit? Mit wem? Mit wieviel stress belastest Du dich? Hast Du Prüfungsphasen, Vorstellungsgespräche oder Projektabschlüsse, sind viele Mitarbeiter krank oder hast Du das Jahresziel mit 4 % übertroffen?

Je gesünder dein soziales Umfeld ist, desto leicht fällt es Dir auf deine Ernährung zu achten. Je mehr stress Du erlebst, desto unausgeglichener ernährst Du dich.

Von daher ist es wichtig, bevor wir deine Ernährung umkrempeln möchten, dich selbst und das Umfeld zu reflektieren.

„Zu einer gesunden und harmonischen Ernährung gehört deine innere Zufriedenheit.„

Jetzt sollte die Zeit sein, offen für Neues zu sein mit allem, was man is(s)t. Das heißt nicht, dass alles sich sofort ändern muss. Nehme Dir einzelne Bereiche, wie Freundschaften:

-alte Freundschaften pflegen,

-neue Bekanntschaften machen oder

-neue Ebenen der Freundschaft erkunden


oder im Alltag:

-sportliche und kreative Aktivitäten ausprobieren,,

-alte Hobbys reaktivieren,

-Handwerklich neues gestalten,

-Tutorials ausprobieren oder

-Workshops, Seminare austesten

Kleiner Tipp: Wenn wir heute nur 1% ändern, ist unsere Zufriedenheit um 1% gestiegen. Also ist sie doppelt so hoch wie Gestern.

Wie harmonisiere ich meine Ernährung?


Seitdem ich in meinen 20ern war, beschäftige ich mit Ernährung. Zuvor hat mein Sportpensum und mein Stoffwechsel alles wie von allein so verteilt und verarbeitet, dass es für mich kein Bedarf gab, auf meine Ernährung zu achten.

Beispiel:

Ich aß Kellogs zum Frühstück, wenn ich überhaupt frühstückte.

Manchmal aß ich bis 16:00 Uhr nichts und dann eine schnelle Mahlzeit, wie Nudeln, Döner, Pizza oder beim Asiaten.


Ich habe kaum etwas getrunken am Tag, wenn es gut lief 1,5 Liter.

Zum Abend gab es meistens eine warme Mahlzeit so gegen 23:00 Uhr. Ich kochte mir irgendein Gericht mit Fleisch, den jeden Tag musste die Energie irgendwo her, wieso also nicht jeden Tag aus dem tierischen Protein.

Mein Trainingspensum waren täglich 7 Stunden Training, der Körper verbrannte alles, was ihm zugeführt wurde.


Meine Klienten hatten nicht solch ein Pensum an Sport und meistens entstand mit dem Trainingsplan auch die Frage: Wie muss ich mich dazu ernähren?


Seit jeher war ich auf der Suche nach DER PERFEKTEN ALLUMFASSENDEN ERNÄHRUNG-ROUTINE.

Meine Suche sorgte dafür, dass ich persönlich verschiedene Ernährungsweisen ausprobierte.

Damit dieser Blog nicht zu lang wird eine kurzes Resümee:

Egal, ob No-Carb, Low-Carb, Vegan oder ähnliches: Der Verzicht sorgte nur temporär für eine positive Veränderung. Nach einer gewissen Zeit wurden aus ärztlicher Sicht bei mir immer unterschiedliche Defizite oder Hyperkompensationen des Körpers festgestellt, z.B. Hoher Cholesterinspiegel, Nierenunterfunktion, Eisenmangel oder hohe Entzündungswerte etc.


Eine harmonische Ernährung sollte den Körper im Einklang halten und die fand ich, als ich mich mehr mit dem tibetischen und gleichzeitig buddhistischen Lebensstil auseinandersetzte. Im Einklang mit der Natur, den Tieren und sich selbst gibt es einige Prinzipien, die sich daraus herleiten lassen.

Doch bevor ich sie Dir präsentiere, muss ich Dir kurz ein kleinen Einblick in die Sichtweise deren traditionellen Medizin geben.


Was ist eine Organuhr? Was hat das mit meiner Ernährung zu tun?


Ich versuche mich kurzzuhalten und es Dir in wenigen Worten zu erklären. Sollte  etwas unklar sein, schreibe es gerne in die Kommentare.

Eine Organuhr ist eine alte asiatische Sichtweise auf die Funktionsvitalität unseren Körpers, bzw. dessen Organe. Ausgehend von dem Gedanken, dass nicht alle Organe rund um die Uhr 100% Leistungsbereit sind und ein stetig hohes Leistungsniveau haben, beschreibt diese Uhr verschiedene Leistungsphasen des Körpers.

Wir wollen gar nicht auf die einzelnen Organe eingehen, sondern eher die dahinter steckenden Leistungsphasen des Körpers verstehen.

Hier die 4 Phasen, die Du verstehen solltest:


Phase 1: Die Morgenphase


Die aktive Phase von Dickdarm am frühen Morgen weißt daraufhin, dass in dieser Zeit der Körper sich vorbereitet, unbrauchbare Nährstoffe und Abfallprodukte der Verstoffwechslung auszuscheiden, um folgend neue Nährstoffe, Vitamine und Energielieferanten aufzunehmen. Das ist die Zeit, wo gefrühstückt werden sollte. Die Frage, was man frühstücken sollte, beantworte ich dir gleich in den 3 tibetischen Regeln.


Phase 2: Die Mittagsphase


Zwischen 9:00 Uhr und 15:00 Uhr ist unser Herz besonders aktiv, also läuft die Verdauung auf Hochtouren, um es mit Energie zu versorgen. Hier wird bis zum Mittag der Dünndarm aktiviert, um diese Umwandlungsphase zu sichern.


Der Körper muss an dieser Stelle mit Nahrung gestärkt werden.



Phase 3: Die Abendphase



Ab 16:00 Uhr bis ca. 21:00 Uhr fährt der Körper seine Hochleistungsphase zurück und startet die Phase der Reinigung. Dabei kann schwitzen (z.B. Sport) den Prozess positiv unterstützen. Die Nieren sind hier als Filterorgan besonders aktiv. In dieser Phase kann die Verdauung nicht mehr so produktiv sein, wie am Mittag und sollte nicht mehr so stark durch Nahrungsmittel belastet werden. Zudem hindert dass deine Vitalität am Abend, die Du beim Sport benötigst.


Phase 4: Die Nachtphase


Die Nachtphase, lässt unsere Körperaktivität vollständig zur Ruhe kommen, indem wir liegen, langsamer atmen und schlafen. Jedoch ist unser Unterbewusstsein und unsere Galle aktiv, um erlebtes und gegessenes im Körper zu speichern. Erinnerungen werden in das Langzeitgedächtnis oder Kurzzeitgedächtnis verteilt und unsere Nährstoffe etc. in die Zellen. Von hier an startet wieder Phase 1.


Wenn Du hier kurz inne hält und dir klar wird, dass dein Körper alle 24 Stunden eine wechselnden Zyklus hat, indem er unterschiedliche Organe nutzt, um Funktionen zu erfüllen, weil sich diese über Jahrtausende evolutionär als effizient und effektiv erwiesen haben, dann verstehst Du auch, wie wichtig es ist, die Ernährung daraufhin zu harmonisieren.


Ein kurzer Überblick zum Körperzyklus:

Eine morgendliche Reinigungsphase muss einen Bezug zu Flüssigkeit erhalten. Die geleerten Vitamin-/ Nährstoff-/ und Energiespeicher müssen gefüllt werden und das mit wenig Verdauungsprozessen, damit sie dich nicht belasten.

Bei einer aktiven Verdauungsphase am Mittag, kann das Essen reichlich Energie ( z.B. Kohlenhydrate) beinhalten. Dein Körper ist in dieser Phase perfekt dazu eingestellt, die Nahrung in Energie umzuwandeln.

Dein Körper möchte in der Abendphase mit der Reinigungsphase den Körper auf die nächtliche Ruhe vorbereiten. Dabei sollte die Nahrung am Abend leicht und bekömmlich sein, sodass die Verdauung kein belastender Sektor wird.

In der Nachtphase werden die letzten Abfallprodukte des Tages ausgeschieden, damit zum frühen Morgen wieder genügend Platz für die wichtigen Vitamine, Mineralien, Nährstoffe beim Frühstück entsteht.


In Tibet funktioniert die Ernährung seit je her auf dieser Basis. Zudem kommt hinzu, dass die Abhängigkeit zur Natur dafür sorgte, das stets saisonal gegessen wurde und der Buddhismus den Verzehr von tierischen Produkten sehr stark einschränkte.


Kommen wir nun zu meinen 3 tibetisches Regeln für eine harmonische Ernährung:

1. Regel: Die 4-Phasen


Achte darauf, dass du am Morgen genügend Vitamine, Mineralstoffe und Flüssigkeit zu dir nimmst. Dein Hungergefühl ist schnell gesättigt und es versorgt dich zusätzlich mit allem, was dein Körper für ein vitalen Start in den Tag benötigt. Das können z.B. Früchtebowls sein oder Smoothies. Denk auch an Kräuter, z.B. Kurkuma, Ingwer, etc.


Kleiner Tip: Manche Vitamine (A, D, E und K) sind fettlöslich und benötigen bei der Aufnahme ein gewissen Anteil von Fette, dies kann z.B. mit ein paar Tropfen Leinöl passieren.


Mittags sollte dein Hauptmahlzeit eingenommen werden. Achte darauf, dass du dir einen Bestandteil, entweder Kohlenhydrate, Ballaststoffe oder Protein als Hauptenergiequelle wählst. Mehr dazu in Regel 2.


Abends solltest du deine Verdauung nicht allzu sehr strapazieren, dabei sind Ballaststoffreiche Nahrungsmittel hilfreich.

2. Regel: Timing! Du musst auf nichts verzichten, wenn Du richtig kombinierst.


-Proteine und Kohlenhydrate brauchen unterschiedliche Niveaus bei der Verdauung, basisch oder säurehaltig. Beides in gleich hoher Menge in einer Mahlzeit zu sich zu nehmen, stresst deinen Körper. Er muss sich für ein Niveau entscheiden, um es zu verdauen. Dabei bleiben die anderen Bestandteile im Magen schlecht bzw. fast unverdaut zurück, da das passende Niveau dazu fehlt. Daher solltest Du bei jeder Mahlzeit einen Schwerpunkt auf Kohlehydrate oder Proteine legen. Ich setzte da auf eine Verteilung von 80%/20%.


-Nicht mehr als vier verschiedene Zutaten pro Mahlzeit.


-Fette können in Maßen mit Proteine und gut mit Kohlenhydrate kombiniert werden.


-Säurehaltige Lebensmittel sollten nicht mit Kohlenhydraten kombiniert werden.


-Glykose ( u.a. auch Obst) und Milchprodukte sollten isoliert zu sich genommen und in Kombination von Kohlenhydraten gemieden werden.


-Hülsenfrüchte in Maßen essen.


-Fleisch und tierische Produkte auf ein Minimum reduzieren.


-Deine Nahrungsmittel sollten an der Saison angepasst sein.


3. Regel: Kräuter sorgen für den Ausgleich


In der westlichen Welt sind Kräuter bis auf zwei bis drei Standartkräuter (Petersilie, Rosmarin, Thymian) kaum zu finden. Gottseidank hat sich das in den letzten Jahren mit den Street-Food-Trends aus Asien geändert. Viele Kräuter können nicht nur gut im Essen schmecken, sie haben besondere Wirkungskräfte auf Organe und unseren Stoffwechsel.

So kann Maishaare (ja genau, die Haare die sich um einen Mais befinden und immer so nervig zwischen den Zähnen hängen bleiben) z.B. die Nierenfunktion positiv beeinflussen, Blutdruck senkend, Müdigkeits- und Entzündungshemmend sein.

Katzenkralle kann das Immunsystem stabilisieren, chronische Erschöpfung entgegenwirken und besitzt eine starke Entzündungshemmende Wirkung.


Anstatt zu Tabletten zu greifen, wenn der Kopf brummt, du müde oder erschöpft bist, kannst Du mit etwas Recherche und warmen Wasser, dir einen Aufguss oder Tee machen. Das ist viel gesünder. Hinzu kommt, dass du den Körper mit den Pflanzen zur eigenen Regeneration verhilfst.



So kompliziert ist es doch gar nicht, oder doch?


Solltest Du Interesse an Kräuterlehre haben, schreibe es in den Kommentar.

Oder fragst Du dich, welche Nahrungsmittel mit Kohlenhydrate, Proteine oder Ballaststoffe gemeint sind? Dann warte auf meinen kommenden Blog, da bekommst Du eine kleine Liste für deine Küche.


Bis dahin guten Appetit

Coach Yazz




Quellen zum Text:


Chevallier, Andrew (2007): Heilpflanzen- Kompaktlexikon von A-Z. Dorling Kindersley. London

Devanando, Otfried Weise (1993): harmonische Ernährung. Frederiksen & Weise Tabula Smaragdina Verlag. München.

Frederikesen, Jenny; Devanando, Otfried Weise (1993): Die Fünf Tibeter. Scherz Verlag. München.

Li, Wu (2016): Organuhr. Kompakt-Ratgeber: In Harmonie mit dem natürlichen Lebensrhythmus. Mankau Verlag. Murnau.





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